Joan Miró

Joan Miró wurde 1893 als Sohn eines Goldschmiedes geboren und wuchs in dem Dorf Montroig bei Barcelona auf, wo seine Eltern einen Bauernhof besaßen. Von 1907 bis 1910 besuchte er die Kunstakademie in Barcelona und schloss von 1912 bis 1915 seine Ausbildung an der Akademie von Francisco de Asis Gali in Barcelona ab.
In seinen ersten selbstständigen Bildern zeigte er sich von van Gogh, Matisse, aber auch von den Malern des Kubismus beeinflusst. 1919 hatte er in Barcelona seine erste Ausstellung. Von 1919 bis 1940 lebte Miró in Paris. Dort wurde zunächst die Bekanntschaft mit Picasso bedeutungsvoll für ihn. Hatte er anfangs spanische Landschaften und Bauernhöfe gemalt, so nahm er später Fühlung mit den Surrealisten auf.
Seine Bildwelt ist voll Leichtigkeit, Phantasie, magisch märchenhaft, von Mozarts Musik inspiriert. Ganze Himmel voller Zeichen hat er gemalt: Augen, Sterne, Füße, Hände, Fabeltiere und Märchenwesen mit flatternden Armen, Frauen und Vögel, seltsame Hieroglyphen: „Drei Formen, die mich ständig verfolgen: ein roter Kreis, der Mond und ein Stern.“ Miró zeichnete Arabesken wie Blumen. Seine Wirkung beruht auf der Einfachheit und Sparsamkeit seiner Bildgedichte, die das Gegenteil von Primitivität sind und viele Betrachter glücklich machen.
Im Zweiten Weltkrieg wollte er nach der deutschen Besetzung Frankreichs in die USA ausweichen, doch bekam er keine Schiffspassage und kehrte nach Spanien zurück, wo er ungeschoren blieb. Erst lebte Miró bei Freunden im Versteck, später in Barcelona, dann ab 1944 in Paris. 1956 fand er in Callemayor (Palma de Mallorca) ein festes Domizil.
Außer Gemälden, Radierungen und Lithographien hat Miró auch viele Keramiken und Skulpturen geschaffen.
Miró war Kommandeur der französischen Ehrenlegion (74). 1980 wurde er mit der Goldmedaille der schönen Künste, der höchsten spanischen Kulturauszeichnung, geehrt. Er starb am 25. Dezember 1983 im Alter von 90 Jahren in seinem Haus auf Mallorca.